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November 2017

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Die neuen Range Rover und Range Rover Sport Plug-in Hybride | Elektromobilität: Warum Oslo Spitze in diesem Bereich ist | Reitsport-Designerin Mia Suki sitzt fest im Sattel | Project Hero: Wie der Land Rover Discovery dem österreichischen Roten Kreuz hilft | Eine atemberaubende Reise im Range Rover Velar durch die Wildnis Norwegens

GRÜNE HAUPTSTADT OSLO

GRÜNE HAUPTSTADT OSLO E-VORTEILE Bürgermeister Raymond Johansen (links) hat die Umweltmesslatte für seine Stadt hoch gelegt. „Die Politiker müssen eben entsprechend reagieren.“ Die Standortdichte der Ladestationen für E-Autos ist bereits beeindruckend hoch. Und EVs haben noch einen Vorteil: ihre eigene Spur auf großen Fernstraßen. So spart man Zeit und Energie. finden. Man muss nur aus der Stadt hinausfahren, sich auf den Weg zu einer Top-Touristenattraktion machen und dabei den Verkehr beobachten. Das tun wir auch, als wir am Nachmittag die E18 entlang in Richtung Westen zum Henie Onstad Kunstsenter fahren. Im Westen liegen auch die begehrtesten Wohnviertel Oslos. Zu unserer Linken schimmert der Fjord. Rechts befinden sich Ansiedlungen und Gewerbegebiete. Der Verkehr bewegt sich im Schneckentempo – wie in den meisten Großstädten zu Stoßzeiten. Nur in der Busspur geht es flotter voran. In Oslo sind es jedoch nicht nur Busse und Taxis, die alle anderen überholen, sondern auch Privatautos – elektrische natürlich. Die Benutzung von Busspuren und die Befreiung von Kfz-Steuer und Mautgebühren sind nur einige der Anreize für norwegische Bürger, auf ein „Electric Vehicle “ (EV) umzusteigen. Es gibt bereits so viele EVs in Oslo, dass diese nur dann zu Stoßzeiten auf Busspuren fahren dürfen, wenn sie mindestens zwei Personen befördern. Elektromobilität wird vom norwegischen Staat stark subventioniert, und diese Subventionen sind ein relativ einfacher Weg, Treibhausgasemissionen zu verringern. „Norwegen und Oslo haben ehrgeizige Ziele, wenn es um Klimaschutz geht“, sagt Christina Bu. „Unser Strom wird zum größten Teil durch Wasserkraft erzeugt; wir können also nicht einfach Kohlekraftwerke schließen, um den CO 2-Ausstoß zu senken. Daher müssen wir beim Straßenverkehr Energie einsparen.“ Jedes E-Auto, vor allem ein mit abgasfreiem Wasserkraftstrom angetriebenes, hilft Norwegen bei der Reduzierung der CO 2-Gase. „Die Auswirkungen des Klimawandels zwingen uns zu drastischen Entscheidungen“, meint Oslos Regierender Bürgermeister Raymond Johansen. Die norwegische Hauptstadt ist fest entschlossen, ihre Treibhausgasemissionen bis 2020 um 50% zu senken, Werte, die weit über die Vereinbarungen der Pariser Klimakonferenz von 2015 hinausgehen. Bis 2030 sollen sogar 95% erreicht sein. „Eine fortschrittliche Umweltpolitik braucht hoch gesteckte Ziele“, sagt Holm. „Und die Politiker müssen dementsprechend handeln.“ Wer solche Denkweise für naiv hält, kennt Norwegen nicht. Dort üben Politiker Selbstdisziplin, wie es anhand des staatlichen Ölfonds jahrzehntelang zu sehen war. Dieser wurde benutzt, um Profite aus dem Rohstoffgeschäft im Ausland anzulegen – mit dem Resultat, dass Norwegen eines der reichsten und wirtschaftlich stabilsten Länder Europas ist. Oslos ehrgeizige Umweltpolitik hat internationales Aufsehen erregt. Im Juni hat die EU-Kommission die Stadt zur „Grünen Hauptstadt Europas 2019“ ernannt. In ihrem Bericht begründet die Kommission ihren Entschluss wie folgt: „Oslos Leistungen auf dem Gebiet städtischer Lebensqualität sind beträchtlich und konsistent. Indikatoren dafür sind Verbesserungen in den Bereichen Klimawandel, öffentliche Verkehrsmittel, Natur und biologische Vielfalt, Luftqualität und Lärmschutz, Entsorgung, Öko-Innovationen und nachhaltige Beschäftigung und Energie-Effizienz.“ Und Bürgermeister Johansen meint: „Der Verwaltungsbetrieb selbst erzeugt nur 4% der Emissionen. Wir bemühen uns daher, die normalen Tagesgeschäfte grüner zu machen, sei es Stadtplanung, Transportpolitik oder Konsumverhalten.“ Als neue Wohnanlagen wie Pilestredet Park geplant wurden, stand Umweltfreundlichkeit im Vordergrund. Es wurde recyceltes Baumaterial verwendet und Häuser wurden mit begrünten Dächern versehen. Und das neue Opernhaus – am Fjord gelegen, aber noch im Herzen der Stadt – erzeugt einen Teil seiner Energie selbst, nämlich durch Solarmodule, die in die Glasfassade eingebaut sind. In Norwegen wird fast der gesamte Strom durch Wasserkraft erzeugt, so auch in der Hauptstadt. Elektrizität gilt als grüne und billige Energiequelle und wird neben Öl und Gas auch zum Heizen benutzt. Oslo jedoch widersetzt sich diesem Trend und zieht stattdessen Fernheizung vor, die von Müllverbrennungsanlagen wie Klementsrud im Südosten des Landes gespeist wird. Die Anlage 26

RIGHT XXXXXX „ I N O S L O W I R D B I O M Ü L L I N BIOGAS UMGEWANDELT, D A S D E N L O K A L E N B U S S E N A L S TREIBSTOFF DIENT.“ dort sieht wie jede andere Fabrik aus und präsentiert die Umweltpolitiker sowohl mit Chancen als auch mit Problemen. Marius Holm hebt das Positive hervor und hält durch Müllverbrennung erzeugte Energie für effizient. Um diesen Prozess so umweltfreundlich wie möglich zu machen, muss viel Müll aussortiert werden. Das tun die Norweger mit Begeisterung. So zum Beispiel die Bewohner eines lichtdurchfluteten Apartments im nördlichen Teil von Oslos Zentrum. Unter der Spüle in der Wohnküche ist eine ganze Reihe von Abfallbehältern verborgen. Apartmentinhaberin Trine Otte Bak Nielsen, die dort mit Partner und zwei Kindern wohnt, kommentiert: „Wir sortieren alles. Aber wir sehen Mülltrennung nicht als zusätzliche Arbeit an, sie ist einfach zur Gewohnheit geworden.“ Die Technologie der Sortieranlagen macht es der Familie leichter. Es gibt getrennte Beutel für Essensreste und für Plastik, aber sie kommen in dieselbe Tonne. Die Beutel sind farblich gekennzeichnet (grün für Bio, blau für Plastik) und werden später in der Recycling-Anlage getrennt. In Oslo wird ein Teil des Biomülls in Biogas umgewandelt, das dann den lokalen Bussen als Treibstoff dient. Was nicht so verwendet werden kann, wird verbrannt. Das führt natürlich zur Erzeugung von CO 2, aber in Klemetsrud finden bereits Versuche statt, schädliche Abgase unterirdisch zu lagern, statt sie in die Atmosphäre zu entlassen. Nur wenn diese Versuche ein voller Erfolg sind, können die in Paris festgesetzten Klimaziele erreicht werden. Es gibt jedoch etliche Stolpersteine. Die sichere Lagerung von CO 2 ist teuer und komplex und daher wirtschaftlich unrentabel – zur Zeit jedenfalls. Die Stadt muss also noch viel tun, um ihre eigenen ehrgeizigen Klimaschutzziele bis 2020 zu erreichen. Kritische Stimmen meinen, dass die grünste Lösung von allen in der Müll - vermeidung liegt. Eine wachsende Anzahl von Norwegern ist sich des Problems bewusst und bemüht sich nach Kräften, Müll und Abgase zu beschränken. Die Nielsens haben zwar noch ein konventionelles Auto, aber sie benutzen es nicht so oft. Zum Einkaufen oder zur Fahrt zur Arbeit nehmen sie Fahrräder. Ihr letztes Modell steht in der Garage und ist fast so groß wie ein Kleinwagen. Es ist ein E-Rad mit langem Radstand; zwischen Lenker und Vorderrad befindet sich eine Transportbox für Kleinkinder und/oder Gepäck. „Seit ich das Rad habe, brauche ich nur fünf Minuten statt 20, um meine Kinder zur Kita zu bringen“, sagt Trine Nielsen. Mit den Radwegen ihrer Heimatstadt ist sie jedoch nicht sehr zufrieden. Sie findet, dass es viel zu wenige gibt und dass sie nicht breit genug sind. Die Experten stimmen ihr zu. Während Kopenhagen dieses Jahr wieder einmal zur fahrradfreundlichsten Stadt der Welt gewählt wurde, schaffte es Oslo gerade mal, unter die letzten 20 zu kommen – und landete auf Platz 19! Es muss also noch etwas getan werden, obwohl Bürgermeister Johansen das Ergebnis für gar nicht mal so schlecht hält. Und Kopenhagen, an dem sich Oslo ein Beispiel nehmen sollte (was Fahrradfreundlichkeit angeht), ist ja nicht weit entfernt. Die Fähre in die dänische Hauptstadt legt direkt neben dem Osloer Opernhaus an und ab. Wenn alles nach Marius Holms Plan geht, so wird dieses Riesenschiff auch bald emissionsfrei laufen. 27

 

LAND ROVER MAGAZIN

 

Das Land Rover Magazin präsentiert Geschichten aus aller Welt, die für innere Stärke stehen und das Motto „Above and Beyond“ repräsentieren.

In dieser Ausgabe testen zwei inspirierende junge Abenteurer den neuen Defender bei ihrer Vorbereitung auf die Expedition zum Südpol. Außerdem feiern wir 50 Jahre Range Rover mit einer Entdeckungsreise nach Dubai. Wir blicken sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft. Dabei erläutert uns eine Gruppe von Visionären die Technologien, die die Zukunft für uns alle verändern könnten.



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