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Mai 2019

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KULTUR Fächer,

KULTUR Fächer, Federboas, knallbunte Fummel und alles, was nur irgendwie funkelt und glitztert, verwandeln Rios Stadtteil Guadalupe einmal pro Jahr in ein Zentrum explodierender Energie. In prächtigen Kostümen, furchterregenden Masken und farbiger Gesichtsbemalung ziehen die Karnevalsgruppen durch die Straßen. Oft werden traditionelle historische Figuren dargestellt, aber Neondesign und schillernde Dekorationen sorgen für eine total moderne Note. Der Look ist schrill, übertrieben und oft vulgär, aber trotzdem majestätisch. Die Gruppen bereiten sich ein Jahr auf den Event vor, um dann wie eitle Pfauen vor dem Publikum zu stolzieren. Farbiger Rauch und strahlendes Feuerwerk erfüllen die Luft. Lärmende Kinder toben durch die Straßen, aufgeregt und stolz auf ihr Viertel und „ihre“ Karnevalsgruppe. Dieses erstaunliche Spektakel wurde von den Filmemachern Ben Holman und Neirin Jones in einem neuen Kurzfilm eingefangen. Der englische Titel lautet This is Bate Bola. Der Film macht zur Zeit auf Filmfestivals die Runde und demonstriert dem Publikum die weniger bekannten Aspekte des Karnevals von Rio. Es wäre falsch, Bate Bola nur als eine Nebenshow des eigentlichen Karnevals zu sehen. Es handelt sich vielmehr um eine richtige Subkultur: Zahlreiche Gruppen aus den ärmeren Vierteln („Favelas“) von Rio bereiten themenorientierte Umzüge vor, die in einem surrealen Wettbewerb zwischen den einzelnen Stadtteilen enden. Alle Kostüme und Requisiten sind sorgfältig handgemacht. Seine Wurzeln hat Bate Bola sowohl in afrikanischen als auch in europäischen Karnevalsbräuchen, die spielerische, aber auch grausame Züge aufwiesen. So zogen zum Beispiel maskierte Männer durch die Straßen und schlugen Tierblasen auf den Boden, um die Menge zu erschrecken. Heute sind die Blasen durch Plastikkugeln ersetzt worden, die man an einen Schläger heftet: daher der Name Bate Bola („den Ball schlagen“). Der britische Dokumentarfilmer Ben Holman ist ein richtiger Globetrotter, wie man an seinem Pass sehen kann. „Plane deinen Traumurlaub und finde dann einen passenden Film dazu“ ist seine Devise. Das Ergebnis ist eine Reihe von ausgesuchten Filmen mit bewegenden Storys aus aller Welt. Holman ist wie seine Filme – warm, ansprechend und sympathisch. Er liebt die Action, wie man an seinem Gipsbein sehen kann. „Ein Beinbruch beim Filmen, aber zum Glück kein Halsbruch“, grinst er. Einer seiner Kindheitsträume war es, zur Jahrtausendwende Silvester am Strand von Copacabana zu feiern. Nachdem er das geschafft hatte, ließ ihn Brasilien nicht mehr los, und er pendelt ständig zwischen London und Rio hin und her. „Als Teenager hatte ich Freunde aus Südamerika. Durch sie wurde eine Verbindung zur Kultur des Kontinents geschaffen.“ Er erzählt, dass er zu Beginn der Dreharbeiten von Bate Bola schon ein mulmiges Gefühl gehabt hätte. Filme wie Stadt Gottes zeigten nicht das heitere Strandleben, sondern die dunklen Seiten Rios. Er meint: „Ja, natürlich gibt es dort Gangster und Verbrechen. Aber Omas und Kinder müssen mit dieser Situation leben und so ihren Alltag bewältigen. Und wenn ich dort arbeite, muss ich mich diesen Bedingungen anpassen.“ Holman ist begeisterter Amateurboxer. Er staunte nicht schlecht, als er in einer der berüchtigten Favelas von Rio eine NGO (Nichtregierungsorganisation) entdeckte, die Box-Training zur „persönlichen Weiterentwicklung“ organisierte. Das entsprach so gar nicht der stereotypen Vorstellung, die man von den Favelas hatte, und Holman war fasziniert. Er baute eine enge Beziehung zu der Box-Community auf, filmte sie bei ihrer Arbeit und machte sie damit über die Grenzen des Stadtviertels hinaus bekannt. Alan Duarte, ein Mitglied der Community, gründete daraufhin seine eigene NGO. Holman bewunderte sein Engagement und beschloss, Alans Story zu erzählen. Das Resultat war The Good Fight und wurde 2017 beim Tribeca Filmfestival zum besten dokumentarischen Kurzfilm gewählt. Danach flossen Fördergelder, die es Holman ermöglichten, Jugendliche in Rio zu unterstützen und weitere Filme zu drehen. Ben Holmans Filme sind experimentell und intim zugleich. Man kann die Atmosphäre, die Spannung und die sinnliche Power eines Moments spüren. Sie bilden eine Plattform für Randgruppen. Holman erklärt: „In meiner Arbeit geht es oft um Orte und Menschen, die missverstanden oder falsch repräsentiert werden. Ich will die Wirklichkeit schildern und nicht den üblichen, durch die Medien geprägten Vorstellungen folgen. In Bate Bola wollte ich das Herz und die Wärme zeigen, die ich in den Ben Holman gab seinen Job in einer Favelas vorfand. Denn es gibt dort Londoner Werbeagentur auf und wurde ein absolut starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. Bate Bola ist so Dokumentarfilmer. In seiner Arbeit beleuchtet er versteckte, unbekannte Events und Geschichten aus aller Welt. lebendig und dynamisch. Es geht um den Lärm, den Geruch, die verrückte Atmosphäre. Die Show ist fröhlich und schön, aber gleichzeitig auch etwas kantig und unheimlich – wie die Favela-Communitys selbst.“ Holman sieht Bate Bola als Beispiel dafür an, wie etwas erst durch Bewertung von außen zur Anerkennung im eigenen Land gelangt. „Die Menschen hinter Bate Bola sind sonst unsichtbar. Sie müssen erst Masken aufsetzen, damit man sie wahrnimmt. Sie sind nur in ihrem eigenen Viertel bekannt. Niemand sonst zollt ihnen Respekt oder lobt ihre wunderbaren Kostüme und die Kunst, die damit verbunden ist.“ Das Spektakel von Bate Bola kann man bei den Filmvorführungen oft miterleben. Bei speziellen Screenings in Chicago und London stand das Publikum; brasilianische Musiker und die Band des Filmkomponisten Ben Lamar spielten live einen halb komponierten, halb improvisierten Soundtrack. Nach der Show gab es eine Karnevalsparty, bei der riesige Lautsprecher für die richtigen „Vibes“ sorgten. Holman hofft, dass der Film dem Event Bate Bola endlich die Aufmerksamkeit bringt, die ihm gebührt, und dass dieses neu erweckte Interesse über die üblichen „Karneval in Rio“ Klischees hinausgehen wird. „Für mich ist Rio die schönste und die hässlichste Stadt der Welt“, sagt Ben Holman. „Ich habe Schattenseiten kennen gelernt, aber gleichzeitig habe ich in jeder Woche, die ich dort verbracht habe, immer einen echt magischen und außergewöhnlichen Moment erlebt.“ FILM ANSCHAUEN Sehen Sie This Is Bate Bola und erfahren Sie mehr über Ben Holmans Werk bei www.beijafilms.com 64

RIGHT XXXXXX „DIE SHOW IST FRÖHLICH UND SCHÖN, ABER GLEICHZEITIG AUCH KANTIG UND UNHEIMLICH – WIE DIE FAVELA-COMMUNITYS SELBST.“ 65

 

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