AGE OF DISCOVERY 1986 |
AGE OF DISCOVERY 1986 | Das erste Tonmodell für das „Project Jay“ entsteht | Conran Design gestaltet das charakteristische Interieur 1989 | 12. September: Der dreitürige Discovery wird in Frankfurt vorgestellt | Die Polizeiversion des 200TDi zieht einen 178-Tonnen-Zug Mitte der 1980er-Jahre nahm Range Rover mit einer neuen viertürigen Karosserie, Automatikgetriebe und immer aufwendigeren Fahrzeugen wie dem Vogue das obere Marktsegment verstärkt ins Visier. In der Modellpalette des Land Rover tat sich zwischen dem eher zweckmäßigen Defender und dem luxuriösen Range Rover eine Lücke für ein neues Auto auf. Es sollte alle Offroad-Eigenschaften der Schwestermodelle haben, aber vielseitiger sein, auf der Straße gute Fahreigenschaften zeigen und mit einem flexiblen, siebensitzigen Innenraum punkten. Mit ihm sollte Land Rover weiter wachsen und vor allem den Schwerpunkt seines Portfolios von Fahrzeugen, die die Kunden brauchten, hin zu Fahrzeugen, die die Kunden wollten, verlagern. Die Arbeiten am „Project Jay“, wie es ursprünglich hieß, begannen 1986 mit den ersten Tonmodellen des Jahres. Um Kosten und Entwicklungszeit zu sparen, verwendete man einige Fahrwerkbestandteile des Range Rover und behielt auch dessen 100-Zoll-Radstand bei. Trotzdem sollte Project Jay etwas Neues bieten. Durch ein geschicktes Design sollte es sich vom ähnlich großen „ Der Land Rover Discovery wurde in rekordverdächtiger Zeit entwickelt. Er war sofort ein Bombenerfolg. Fachjournalisten in aller Welt feierten ihn frenetisch. Er eroberte für Land Rover den Löwenanteil an einem Markt, auf dem das Unternehmen bis dato nicht vertreten gewesen war.“ JAMES TAYLOR, AUTOR DES BUCHS „LAND ROVER DISCOVERY“ Range Rover unterscheiden. Die Entwürfe des Designstudios von Land Rover waren so erfolgreich, dass einzelne Elemente wie das unverkennbare asymmetrische Heck sogar in der fünften und neuesten Generation noch beibehalten wurden. STARK NACHGEFRAGT Der Discovery, wie Project Jay später offiziell hieß, gab sein Debüt am 12. September 1989 auf der Frankfurter IAA. Dass es sich um einen echten Land Rover handelte, bewies man auf der Pressevorführung in Schottland, als die Vierzylinder-Dieselversion 200TDi mit Polizeiausstattung einen 178 Tonnen schweren Zug schleppte. Im Jahr darauf gab der Discovery seinen Einstand bei der Camel Trophy durch Sibirien. Mehr als jedes andere Fahrzeug wurde er dort mit der berühmten sandfarbenen Lackierung assoziiert. Wieder einmal hatte Land Rover das Kaufinteresse unterschätzt: 1993 führte man in Solihull eine dritte Schicht ein, um der Nachfrage Herr zu werden. Im Jahr darauf debütierte der Discovery mit einem V8-Triebwerk auf dem US-Markt. 1998 war bereits die erstaunliche Zahl von 348.621 Discoverys weltweit verkauft worden. DISCO-TECH Neun Jahre nach seinem Einstand kehrte der Discovery mit dem Modell der zweiten Generation auf die IAA zurück. Obwohl die Serie II dem Vorgänger optisch ähnelte), war nur ein Element der Außenverkleidung übernommen worden. Neu war auch eine Reihe elektronischer Fahrhilfen, vor allem das ACE-System (ACE für „Active Cornering Enhancement”), das dem hohen Offroader eine Wendigkeit wie die regulärer Straßen-PKW verlieh. Aber auch die Geländeeigenschaften hatte man mit Technologien wie der Bergabfahrhilfe INNENSCHAU Land Rover plante von Anfang an, dem Discovery eine eigene Identität zu geben, die sich sehr stark von der des Range Rover unterschied, wenngleich beide die gleiche Basis hatten. Also wurde die Conran-Gruppe unter Führung des britischen Designgurus Sir Terence Conran beauftragt, ein Interieur zu entwerfen, wie man es noch nie gesehen hatte. Conran lieferte ein erstklassiges Design, das viele neue Ideen wie einen herausnehmbaren Beutel anstelle eines Aufbewahrungsbehälters enthielt. Lediglich der Sonnenbrillenhalter schaffte es nicht in die Serienproduktion. Die Kabinenfarbe Sonar Blue mag für den heutigen Geschmack ein bisschen zu knallig wirken, war aber damals der neueste Schrei und holte sich mit dem British Design Award sogar eine Auszeichnung. Der Discovery erschien als Dreitürer (der Fünftürer kam erst später). Er hatte ein auffallendes Seitendekor und Pressstahlfelgen, wie sie sich für einen Range Rover sicher nicht geziemt hätten. Später ersetzte man sie durch Leichtmetallfelgen. FOTOS: POPPERTOTO/GETTY IMAGES (1) 52
RIGHT XXXXXX 1990 | Die fünftürige Variante erscheint | Der dreitürige 200TDi nimmt an der Camel Trophy in Sibirien teil | Für die Regatta Cowes Week wird ein schwimmender Discovery gebaut 1997 | Der Discovery 2 bekommt Luftfederung mit Niveauregulierung 01 01 Der Discovery 1 (oben) wurde auf der Frankfurter IAA von 1989 vorgestellt. Sein Nachfolger war der Discovery 2 (unten), der im Herbst 1998 herauskam 02 Der Discovery stellte durch Ziehen von Waggons seine Leistung unter Beweis und wurde bald ein beliebter „Schlepper“ 03 Sir Ranulph Fiennes am Steuer eines Discovery während seiner Expedition 1991, in dessen Verlauf er die untergegangene Stadt Ubar entdeckte. 02 03 PHOTOGRAPHY: XXXXXXXXX XXXXXXX XXXXXXXXX 03 53