XXXXXXX TRADITIONLEFT
XXXXXXX TRADITIONLEFT Sie sind der Grund, warum es mich in diesen entlegenen Distrikt drei Fahrstunden vom nächsten Flughafen, Bagdogra, entfernt verschlagen hat: Ich soll herausfinden, inwieweit dieses Modell von schlichter Schönheit die Geschicke eines indischen Städtchens geprägt hat. „DIE SERIE I IST UNGLAUBLICH ZÄH. DIE KAROSSERIE ROSTET NICHT. UND SIE IST EINFACH ZU REPARIEREN.“ Passang ist einer der ältesten Land Rover Fahrer in Maneybhanjang. Er ist überzeugt, dass kein anderes Fahrzeug hier bestehen kann. EINE NEUE ÄRA Nach Indien gebracht haben die Fahrzeuge die Dewars Garage and Engineering Works in Kalkutta. Diese örtliche Vertretung der Rover Company importierte und verkaufte rund 1 000 Stück an britische Teeplantagen in Westbengalen, Assam und anderen Bundesstaaten des Nordostens. Als britische Unternehmen dem Land nach Erlangung der Unabhängigkeit den Rücken kehrten, wurden viele der Fahrzeuge im etwa drei Fahrstunden entfernten Siliguri versteigert. Die ersten Land Rover Modelle kamen 1958 nach Maneybhanjang. Bis dahin war das Leben hier sehr hart gewesen, vor allem für die Ponys, mit denen Lasten in entlegene Himalaja-Siedlungen gebracht wurden. Die 4x4-Offroader erwiesen sich als überaus verlässlich und waren obendrein wesentlich schneller als die Lasttiere, sodass man in Maneybhanjang im Lauf der nächsten 36 Jahre geschätzt weitere 300 Exemplare erwarb. Bei einem Bummel durch die Hauptstraße von Maneybhanjang fallen mir sogleich die geparkten Modelle der Serie I und II ins Auge. Sie sehen aus, als hätten sie ein hartes Leben hinter sich: Der Lack der meisten ist bis auf das blanke Metall abgescheuert, und die Reifen haben ihr Ablaufdatum schon lange hinter sich. Aber sie sind gut in Schuss und tragen allerlei Aufkleber von ‘Great Britain’ über ‘England Rover’ und ‘Manchester Rules’ bis hin zum rätselhaften ‘Chocolate Boy’ und dem passenden ‘Life Line’, zu Deutsch „Rettungsleine“. Maneybhanjang ist mit seinen 2 500 Einwohnern eine Touristenstadt. Drei Hotels und zahlreiche Pensionen beherbergen Trekker, die sich 30 km ins Gebirge hochkämpfen, um die spektakuläre Aussicht vom San dakphu zu genießen. Jahrzehntelang transportierten die Land Rover Fahrzeuge Mensch und Material zwischen den Städten hin und her und waren der Motor der Wirtschaft von Maneybhanjang. STADTLEGENDEN „Ich verdanke alles dem Land Rover Modell“ erklärt mir Passang Ramba, einer der ältesten Fahrer hier. Seit den 1970er-Jahren transportiert er zweimal täglich Ladung nach Sandakphu und fährt mit Kartoffeln für den Markt von Maneybhanjang wieder zurück. Keine schlechte 32